In diesem Artikel möchte ich meine Begeisterung für das YIN- Yoga mit euch/Ihnen teilen.
Die meisten Menschen kennen das schwarz-weiße YIN/YANG Zeichen.
Die dunkle YIN-Hälfte steht für die weiblichen und ruhigen Anteile, die helle YAN-Hälfte für die männlichen und energievollen Anteile.
Jeder Mensch hat beide Anteile in sich, YIN und YAN variieren ja nach Typ und Stimmungslage.
Das Besondere am YIN-Yoga ist das längere passive Verweilen in einer Position mit entspannter und nicht aufgewärmter Muskulatur.
(deshalb werden in den YIN-Yogastunden auch keine Sonnengrüße geübt- diese sind dem YAN-Yoga zuzuordnen).
Mit YIN-Yoga werden die tieferen Schichten im Bindegewebe, die Faszien stimuliert und trainiert.
Die Faszien kann man sich als ein Netzwerk vorstellen, welches gleichermaßen Muskeln, Organe, Blutgefäße, Verdauungssystem und Nerven umhüllt.
Sie bestehen aus:
-festen Fasern (Kollagen), diese sind gering dehnbar und dennoch reißfest, z.B. Sehnen und Bänder
- elastischen Fasern (Elastin)- diese sind gut dehnbar, z.B. in Blase und Herz und
-einer wässrigen Grundsubstanz, die 70% Wasser als Medium für den Zellstoffwechsel und den Nährstofftransport
Durch unseren westlichen Lebensstil sind die Faszien oft „verfilzt“, ähnlich wie die Fasern eines zu heiß gewaschenen Wollpullovers.
Durch die langen Dehnreize beim YIN-Yoga wird wie bei einem Schwamm Flüssigkeit herausgepresst und das Kollagen aus dem harten verfilzten Bindegewebe in den nachfolgenden Stunden abgebaut (Dehydration).
So finden die Faszien wieder zu ihrer Ursprungsform zurück.
Neue Bindegewebszellen werden durch den sog. Schwammeffekt oder die Rehydration gebildet (Elastin, Kollagen und die wässrige Grundsubstanz erneuern sich ).
Dabei gilt es achtsam zu üben, genau hinzuspüren wo Dehnung und Kompression geschieht und anschließend in einer kurz gehaltenen Ausgleichshaltung zu entspannen.
Die Intensität liegt bei max. 70-80 % des Möglichen.
Wir sprechen hier von einem „Wohlfühlschmerz“, der auf einer gedachten Schmerzskala von 1-10 im Bereich von 3 bei beginnender Dehnung bis max.7 bei einer intensiveren Dehnung liegt.
Alles zwischen 7 bis 10 befindet sich im Bereich der unangenehmen Dehnung und sollte im YIN-Yoga niemals angestrebt werden.
Im Bereich unter 3 geschieht fast keine Dehnung, was einer Unterforderung gleichzusetzen ist und auch nicht anzustreben ist.
YIN-Yoga üben heißt, die Stille des Körpers, der Atmung und des Geistes zuzulassen.
Dennoch können sich die YIN-Yogaübungen auch gerade am Anfang der Übungspraxis durch körperliche Blockaden erst einmal unangenehm anfühlen.
YIN-Yoga macht die Gelenke beweglicher.
Es massiert die inneren Organe und fördert den Stoffwechsel und die Entgiftungsfunktion des Körpers.
Emotionen können beim Übenden manchmal aufsteigen, das sind die emotionalen Blockaden, die es gilt zulassen und nach und nach durch Annahme und Gelassenheit liebevoll aufzulösen
Bereits wenige Minuten nach dem Auflösen stellt sich meist ein angenehmes Gefühl von Wärme und tiefer Entspannung ein. Der Geist wird zunehmend ruhiger, die Stimmung ausgeglichener und der Körper fühlt sich wohl und wohler.
Durch das Lösen von Gewebespannung und Blockaden wird unsere Lebensenergie aktiviert, welche durch unsere Meridiane im Fasziengewebe fließt.
Durch das längere Halten der Übungen werden in einer YIN-Yogastunde weniger Haltungen eingenommen als in einer „normalen“ Yogastunde. Eine etwas wärmere Kleidung eignet sich gut zum Wohlfühlen, auch ein warmer Raum ist von Vorteil.
Wie auch bei anderen Yogastunden sollte ca. 2 Stunden vor Beginn nicht mehr gegessen werden.
Lust auf eine YIN- Yogastunde bekommen?
Die nächsten Terminen sind: voraussichtlich ab Oktober 2023
Ich freue mich, wenn Sie dabei sein werden ❤ .
Martina Jakubzick
Yogalehrerin/Yogatherapeutin